Die Hauskatze

Herkunft

Die Afrikanische Wildkatze oder Falbkatze gilt infolge Genuntersuchungen als die Vorfahrin der Hauskatze. Sie kommt aus Nordafrika und Arabien und wurde schon im alten Ägypten als Heimtier gehalten. Erst vor ca. 10.000 Jahren schlossen sich die Katzen dem Menschen an. Bei den Menschen war die nützliche Eigenschaft der Katze zur Abwehr von kleinen Nagetieren, die sich an die Nahrungsvorräte der Menschen zu schaffen machten, sehr geschätzt. Durch die beiderseitigen Vorteile von Mensch und Katze kam es vermutlich zur Selbstdomestikation der Katze. Die Katze gilt trotz allem nur als halbdomestiziert. Im Gegensatz zum Hund, dessen Domestizierung schon viel früher begann (15.000 bis 100.000 Jahre vor unserer Zeit), bewahrte sich die Katze eine gewisse Unabhängigkeit und Eigenständigkeit.
                                             

Die begehrten Katzenfelle wurden bereits von den frühen Wikingern getragen. Katzenfelle wurden zur begehrlichen Ware und infolgedessen wurden die wilden Verwandten der Katzen auf allen Kontinenten rücksichtslos gejagt und ausgebeutet. Ab dem 10. Jahrhundert war die Katze in Gesamteuropa und in ganz Asien verbreitet. Mit Schiffen von europäischen Entdeckungsreisenden gelangte sie zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert auch nach Amerika und Australien. Trotz ihrer unbestreitbaren Vorteile für den Menschen wurde sie im dunklen Mittelalter als Unglücksbringerin und als Begleiterin von Hexen stigmatisiert. Angesichts derartiger abergläubischer Hysterie wurden vor allem schwarze Katzen gnadenlos verfolgt und getötet.

Mit der Industrialisierung wurde aus der Katze als Nutztier das Heimtier und mit ihr verbunden entwickelte sich dann die Katzenzucht. In weit verbreiteten Gebieten von Australien und Neuseeland entwickelt sich die Domestizierung wieder zurück. Viele Katzen verwildern so stark, dass sie keinerlei Beziehung mehr zu den Menschen haben. Und sie entfalten zunehmend eine beachtenswerte Anpassung an ihren Lebensbereich. Sie sind grösser und muskulöser und die Färbung des Felles kreiert sich nach ihrem Lebensbereich. Sie ernähren sich in erster Linie von dort lebenden wilden Kaninchen.
                                                 

Wildkatzen können nur knurren und fauchen, während die Miau-Laute vermutlich durch die Kommunikation mit den Menschen entwickelt wurde. Die Miau-Laute können auch als Fortführung der Babykatzenlaute, die nur Katzenjungen gegenüber ihrer Mutter verwenden, entstanden sein.

Charakter und Haltung

Von Natur aus sind Katzen fleischfressende Raubtiere. Sie bewegen sich gerne in der Natur und sie verfolgen mit Vergnügen ihren angeborenen Jagdinstinkt. Die Art und Weise wie sie das tut, ist sehr effektiv. Das Gebiss der Katze ist für das Erlegen von Beutetieren bestens geeignet. Mit ihren Eckzähnen durchtrennen sie das Halsmark im Halswirbel und der Tod des Beutetiers tritt schnell ein. Auch wenn es uns Menschen grausam erscheint, wenn die Katze mit der Beute spielt, hat das einen für die Katze wichtigen Grund. Die Katze muss feststellen, ob das Beutetier schwach genug ist, um gefahrlos getötet werden zu können. Für die Jagd benötigt die Katze kein Rudel, da sie als Einzelgänger sehr erfolgreich ist.

Von Natur aus sind Katzen aber soziale Tiere. Dies war auch Grundlage für das Zusammenleben mit den Menschen, dessen Nähe sie schätzen. Trotzdem leben sie gerne auch als Katzenfamilie zusammen. Bei den Hauskatzen findet man vielfältige Charaktere und Unikate. Während die eine Katze eine richtige Draufgängerin ist, ihre Launen auslebt, präsentiert sich eine andere Katze als anhänglicher Schmusetiger. So verschieden die Hauskatzen auch sind, so möchten doch die meisten ihren Freiheitsdrang ausleben. Den grössten Gefallen kann man der Katze tun, wenn man ihr Freilauf ermöglicht. Auch ein abgegrenztes Gartengrundstück ist eine gute Alternative. Einen positiven Effekt auf ihr Verhalten und die Gesundheit hat die Kastration. Die Tiere sind anhänglicher, weniger gestresst und aggressiv und haben insgesamt ein ruhigeres Leben. Die Kastration verhindert auch das Leid, das einer heimatlosen Katze blüht.
                                               

Grundsätzlich ist auch die Haltung als Wohnungskatze möglich. Spielutensilien sowie ein Kratzbaum sind hochgeschätzt. In der Pflege und Haltung ist sie nicht so anspruchsvoll wie andere Katzen. Regelmässige Streicheleinheiten, ab und zu Fell bürsten und natürlich liebevolle Zuwendungen von ihren Menschen machen das Leben der Hauskatze angenehm.

Aussehen

Hauskatzen gibt es in allen Grössen und Variationen. In kälteren Regionen ist die Katze grösser und schwerer als in wärmeren Regionen. Ihre Proportionen sind harmonisch und ausgewogen. Der Körperbau hat eine Bandbreite von zierlich schlank bis gross und kräftig. Katzen, die früher eher auf Bauernhöfen gehalten wurden, wirken etwas rundlicher. Das Fell der Hauskatze ist meist kurz und überrascht mit grossartigem Farbenreichtum. Vorherrschend sind die zweifarbigen Katzen, von gefleckt bis getigert, auch Tabby genannt. Bei schwarzen Katzen sind die Fellzeichnungen nicht mehr sichtbar durch eine Mutation des Agouti-Gens. Die Augen sind nach vorne gerichtet und die Farben der Augen umfassen vielfältige Variationen. Die Ohren der Hauskatze stehen aufrecht, sind dreieckförmig, etwas breiter am Ansatz und an den Spitzen leicht gerundet.

Körperbau: Variationen von zierlich schlank bis kräftig

Gewicht: ca. 2,5 bis 8 kg

Alter: Lebenserwartung 15 bis 20 Jahre

Herkunft: Nordafrika und Arabien